Schwäbisches Nationalteam im Alpen-Bosseln

Zur Klärung der Frage: “Was ist eigentlich Bosseln?” das Zitat eines Kenners:

“So ein schönes Gruppenbesäufnis habe ich selten mitgemacht.”
 

Es soll sich aber, wie zuverlässige Quellen berichten, um ostfriesischen Mannschaftssport handeln, der nach folgenden Regeln betrieben wird:

Bosseln könnte man auch als „Kegeln auf Landstraßen“ bezeichnen, da die Sportart vornehmlich in Norddeutschland auf lang gezogenen Ortsverbindungsstraßen gespielt wird.

Das Sportgerät:
Geworfen werden heutzutage Bosselkugeln aus Gummi oder Kunststoff, Holz- oder Stahlkugeln gab es früher. Wettkampfkugeln aus Kunststoff haben einen Durchmesser von 10cm bis 12cm und ein Gewicht von 710g bis 1220g, je nach Altersklasse und Geschlecht. Die Gummikugeln sind nur im Freizeitsport zulässig. Sie haben einen Durchmesser von 9,5cm bis 10,5cm und ein Gewicht von 780g bis 1100g.

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Jugend D+C

Frauen I bis IV
männl. Jugend A+B, weibl. Jugend A+B

Männer I bis IV

Kunstoffkugel

 

 

 

Durchmesser:

10 cm

11 cm

12 cm

Gewicht:

710 g

950 g

1220 g

Gummi

 

 

 

Durchmesser:

9,5 cm

10,5 cm

10,5 cm

Gewicht:

780 g

1100 g

1100 g

Der Wettkampf:
Es werden 2 Mannschaften gebildet, meist Mitglieder aus verschiedenen Vereinen oder Ortschaften. Anwurf erfolgt in jeder Gruppe vom Mannschaftsführer. Nach den Anwürfen beim Start erfolgen die weiteren Abwürfe an den Stellen, wo die Kugeln die größten Weiten erreicht oder den Straßenrand verlassen haben. Die jeweils zurückliegende Kugel wird im weiteren Verlauf zuerst geworfen. Gelingt es der zurückliegenden Mannschaft nicht, an der gegnerischen Kugel vorbei zuwerfen, sie also zu überholen, so erhält der Gegner einen „Schoet“, einen Punkt. Sobald die Kugel der zur Zeit führenden Gruppe vollständig die Wende- oder Zielmarkierung überschritten hat, darf die in Rückstand liegende Gruppe nicht mehr werfen.

Die Technik:
Die Technik des Bosselns ist mit anderen Wurfdisziplinen vergleichbar. Der Werfer nimmt bei einem Bosselwurf einen ca. 20m langen Anlauf, der mit einem Abwurf endet, bei dem die Bosselkugel geworfen wird. Die Kugel wird hierbei in der gesamten Hand gehalten.
Während der Werfer langsam anläuft und im Laufe des Anlaufes schneller wird, wird der Wurfarm senkrecht am Körper gehalten. Kurz vor dem Abwurf wird mit dem Wurfarm (am Körper entlang) weit nach hinten ausgeholt.
Im Moment des Absprungs wird der Wurfarm mit großer Geschwindigkeit und großem Kraftaufwand nach vorne geschnellt, um die Kugel mit einer hohen Geschwindigkeit zu werfen. Der Bewegungsablauf ist vergleichbar mit dem des Kegelns, nur ist beim Bosseln relevant, wie weit man die Kugel wirft, bzw. rollt.
Genauigkeit ist natürlich auch sehr wichtig. Beim Abwurf unterscheidet man die drei Wurfarten “liek ut Hand”, “över d’ Finger” und “över d’ Duum“, um die Kugel mit einen gewissen Drall zu werfen.
Wichtig ist, dass der Werfer die Beschaffenheit der Straße kennt. Weiß er, welche Gefälle sie hat, kann er sich darauf einstellen und dementsprechend werfen. Auch interessant für den Werfer kann sein, ob die Straße eine Berme (an die er werfen kann), oder eine Spurrille hat (in der er werfen kann). Auf diese Beschaffenheiten achtet aber meistens der Anzeiger, der dem Werfer entsprechende Tipps zuruft und entscheidet, auf welcher Seite der Straße der Werfer anzulaufen und wie er zu werfen hat.

Geschichte:
Der Bosselsport hat sich aus dem Klootschiessen entwickelt. Zum einen brachte das Klootschiessen eine schwere Technik mit sich, die nicht von vielen beherrscht wurde. Und zum anderen wurde wahrscheinlich der Bosselsport als Ausgleichsspiel eingeführt, da mangels Frostwetter kein Klootschiessen durchgeführt werden konnte.

Das Bosseln bietet den Vorteil, dass man es auf vielen guten Nebenstraßen zu allen Jahreszeiten betreiben kann.
 


Alles klar!? Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen, wichtig sind: Kugeln, Bollerwagen, Kraber, alkoholische Getränke und ein Haufen “Bekloppter”.

Weitere Details unter www.bosseln-online.de

 

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